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Der Geschäftsführer der Transact, Guido Mitschke, sorgt nicht nur in der Entwicklung innovativer Lösungen auf Basis der Qlik-Produkte für starke starke Leistungen, auch privat hat er durch die Teilnahme am Megamarsch Hamburg (www.megamarsch.de) für eine persönliche spektakuläre Höchstleistung gesorgt. Der Transact-Blog hat ihn nach seiner Extremwanderung befragt:

Transact-Blog: Guido, Du hast Anfang April am Megamarsch Hamburg teilgenommen. Wie weit bist Du gekommen?

Die Aufgabe war ja, innerhalb von 24 Stunden 100km zu gehen. Nach insgesamt 20 Stunden und 81 Kilometern habe ich dann aber für mich beschlossen, das dies auch schon ein sehr ansehnliches Ergebnis sei und habe dann aus Vernunftsgründen meinen Marsch beendet.

81 km? Respekt. Was war mit den restlichen „nur“ 19 km?

Die letzten Kilometer sind natürlich immer die härtesten. Ab km77 kamen bei mir Schmerzen an der Hüfte auf, die irgendwann auch nicht mehr zu ignorieren waren. Da nützt auch dann nicht mehr ein wunderschöner Sonnenaufgang am Hamburger Alsterlauf, wenn der Körper eine andere Sprache spricht. Mein Geh-Tempo hatte natürlich nach 20 Stunden dauerndem Wandern auch entsprechend nachgelassen, so daß die weiteren 19 km auf nicht mehr im gesetzten Rahmen von 24 Stunden zu schaffen gewesen wären.
So habe ich dann morgens um acht meine Tour beendet. Und an diesem Ende stand natürlich genauso der Stolz, diese Strecke bewältigt zu haben.

Jeder stellt sich die Frage: Wie hast Du Dich auf so eine Herausforderung vorbereiten können? 

Ich bin ja durch mein Projekt „Streethunt“ (www.streethunt.de), das ich außerhalb von Transact konzeptionell betreue, ohnehin regelmäßig auf Hamburgs Straßen unterwegs. Und in der Bekämpfung der mittlerweile „üblichen“ Zivilisationskrankheiten und dem Wunsch nach Gewichtsreduktion habe ich bereits seit dem letzten Jahr regelmäßig Touren durch Hamburg unternommen. Wandern ist ein Ausdauersport, der in jedem Fall gut für die körperliche Befindlichkeit ist . Über die Spielidee von Streethunt, alle Straßen meiner Stadt zu erwandern bin ich häufig abends oder am Wochenende immer mal zwischen einer und drei Stunden in unterschiedlichen Stadtteilen von Hamburg auf Wandertour. Es bringt unglaublich Spaß, nicht nur die gesamte Stadt zu entdecken, sondern dabei auch etwas für den eigenen Körper zu tun. In der konkreten Vorbereitung auf den Megamarsch standen einige durchaus längere Touren von 20 – 30 km auf dem Programm, die vor allem dazu dienten, die Füße auf die extremen Belastungen vorzubereiten.

Wie kam es zu dieser Idee, am Megamarsch teilzunehmen? 

Ich hatte bereits im Herbst letzten Jahres aus Lust und Laune selbst eine Marathonstrecke von 42km am Stück erwandert und der Spaß an dieser Hausforderung weckte in mir den Wunsch, noch weiter zu gehen. Da fiel mir im Internet die Werbung für den Megamarsch auf und ich stellte fest, das Wandern und vor allem das Bewältigen von extremen Strecken mittlerweile ein gesellschaftlicher Trend zu sein scheint, denn allein für den Megamarsch in Hamburg haben sich knapp 3.500 Menschen angemeldet.

Was war ausschlaggebend für Dich, damit Du diese Leistung erbringen konntest? 

Die Vorbereitung mit den längeren Wanderungen waren natürlich die eine Sache, auf der anderen Seite wäre dieser Marsch durch den Support von Freunden, den Transact-Kollegen und dem Streethunt-Team kaum möglich gewesen. In einer WhatsApp-Gruppe, in der ich meine Position laufend gepostet habe, kamen beständig und die ganze Nacht hindurch immer wieder motivierende Anfeuerungen. Meine Töchter haben ebenso mit Ihren Kommentierungen für ein „Go, Go, Go“ gesorgt wie auch das tatkräftige Unterstützungsteam, das mit Fahrrädern einen Teil meiner Strecke begleitet hat und mir mitten in der Nacht Kaffee an die Strecke gebracht hat. Eine wirklich tolle Unterstützung, die aus der für mich körperlichen Anstrengung ein echtes gemeinsames „Event“ gemacht haben.

Die Motivation von außen ist das Eine, wie hast Du Dich während des Marsches motiviert? Womit hast Du Dich beschäftigt?

Ja, das ist schon eine recht harte Angelegenheit. Das erste Teilstück bis km40 war relativ kurzweilig mit vielen weiteren Wanderern, das Wetter war schön und der Körper hat keine Blessuren gehabt. Später aber wurde es aber dunkel und die Anzahl der Wanderer hat sich dann sichtlich ausgedünnt und ich bin dann sehr lange Strecken komplett alleine gewandert. Mitten in der Nacht mit Stirnlampe über einsame Wanderwege rund um Hamburg. Das war die härteste Strecke, wo ich aufpassen musste, nicht auf die Füsse zu hören, die bereits nicht weiter mochten. Statt dessen musste ich meine Konzentration lieber auf den Weg lenken und es ging irgendwann in eine Phase, in der ich mich über meinen Navi erst von Kilometer zu Kilometer, später durchaus in kürzeren Intervallen selbst motivieren musste: „Wenn Du es in den nächsten 10 Minuten bis zur nächsten Abzweigung schaffst, dann schaffst Du den Weg auch noch bis zur nächsten Kreuzung, usw.“ Alles in allem eine recht verzwickte Aufgabe, diese Motivation durchzuhalten. Andererseits war die Strecke auch nachts wunderschön und der Sonnenaufgang nach durchwanderter Nacht war kaum zu toppen.

Wie war das erste Gefühl nach dem Aufstehen?

Das lässt sich schnell für alle mit einem Wort zusammenfassen: „Aua“. Jeder Muskel am Körper tat weh, jede Bewegung ein Grauen. Meine Füße gefühlt 4 Schuhgrößen größer als vorher. Aber auch da ist Disziplin angesagt: Aufstehen und wenigstens ein paar Schritte machen ist wirklich notwendig. Und dann die Distanzen von wenigen Schritten wieder auf einen kurzen Spaziergang steigern war eine gute Strategie. Die folgenden Tage liefen noch etwas unrund aber nach 3-4 Tagen war alles gut. Und nicht eine Blase an den Füssen, was bei insgesamt 18 verklebten Blasenpflastern nicht wirklich zu erwarten war.

Würdest Du es nochmal machen, um die 100 km zu schaffen?
Am Tag darauf habe ich gesagt: „Nie im Leben“. Am gleichen Abend habe ich aber schon geguckt, wann die Anmeldung zum Megamarsch 2019 startet… Da werden die 100km dann sicher erreicht werden… 🙂